Das Interview mit Mikao Usui aus seinem Handbuch, dem Hikkei

Mikao Usui und die "Gokai", die fünf Lebensregeln.
Links oben im Bild sind die Gokai mit seiner Unterschrift

Das Handbuch von Miako Usui, das "Hikkei".
Das erhielten alle beim 1. Reikiseminar von ihm.
Zum Inhalt: Hier ...

Bei einem Reikiseminar.
Mikao Usui sitzt in der ersten Reihe in der Mitte.

Zu Mikao Usui


Mikao Usui wurde 1865 nördlich von Kyoto in dem Dorf Taniai geboren.
Seine Eltern zogen ihn und seine drei Geschwister auf.

Seine ältere Schwester Shu lebte später mit ihrer Familie, genauso wie sein jüngerer Bruder Kunishi, im Nachbarort ihres Elterndorfes.

Kunishi, auch Kuniji geschrieben, soll das Einzelhandelsgeschäft der Eltern übernommen und später hauptsächlich Miso verkauft haben und auch als Polizist im Nachbarort tätig gewesen sein. Er wurde im November 1942, das waren achtzehn Jahre nach Mikaos Tod, in der Usui-Gakkai zum Reikilehrer ausgebildet. Um die Zeit war Kunishi eventuell in Pension gegangen und konnte sich nun verstärkt der Reikimethode zuwenden.

Mikao Usuis anderer jüngerer Bruder Sanya wurde Arzt und lebte wie er in Tokio.

Die drei Brüder ließen in ihrem Geburtsort Taniai-Yamagata 1923 einen steinernen Tori als Eingangstor zum dortigen shintoistischen Schrein Amataka-Jinja mit ihren drei eingravierten Namen und Mikao Usuis Adresse in Tokio aufstellen.
An bestimmten Tagen im Jahr werden in Japan traditionell an Schreinen um den Segen der Ahnen und Ahninnen gebetet und kleine Gaben dargebracht. Der Tori ist bis heute dort zu besichtigen, genauso wie der Friedhof mit den Familiengräbern und ihre Schule. Das Elternhaus steht nicht mehr.

Ein Foto vom Tori und mehr Informationen dazu hier...

Mikao Usui war verheiratet mit Sadoko, geborene Teiko Sadoko Suzuki.
Ihr nach dem Tod verliehener buddhistische Name war Te sin on ho Jo ning Dai shi.
Sie hatten eine Tochter, Toshiko, die mit zweiundzwanzig Jahren verstarb (1913-1935), und einen Sohn, Fuji (1908-1946).
Sadoko Suzuki verstarb drei Monate nach ihrem Sohn im Oktober 1946 in Tokio. Die Kinder von Fuji leben in Tokio.

Der nach dem Tod im Jahr 1926 verliehener buddhistische Name von Mikao Usui war Reizan-in Shuyo Tenshin-Koji. Jede Buddhistin und jeder Buddhist bekommt bei einem buddhistischen Begräbnis einen Namen, der von dem Mönch, der die Begräbniszeremonie durchführt, oder vor der Zeremonie von der Familie ausgewählt wird.
Mikao Usui hatte noch den Namen „Gyohan“, der „Das Segel in der Morgendämmerung“ bedeutet. Solch ein zusätzlicher Name wurde damals Künstlern und Intellektuellen gegeben.
Als Buddhist war er Mitglied der buddhistischen Strömung „Jodo Shu“, dem „Buddhismus des Reinen Landes“. Zu der gehört auch der Saihoji-Tempel in Tokio, auf dessen Friedhof er begraben liegt.

Mikao Usui war laut Kimiko Koyama (1906-1999), der sechsten Präsidentin der von ihm gegründeten Reiki-Gakkai, vor seiner Reikiarbeit „als Journalist, Gefängnisseelsorger, Sozialarbeiter, Missionar einer Shinto-Gruppe, Angestellter“ sowie „beim Minister Shimpei Goto als ´Kaban Mochi´, als ´Aktentaschen-Träger´, im Sinne eines Privatsekretärs des Politikers Shimpei Goto tätig“ gewesen.

Mikao Usui war nie ein Dozent an einer Universität gewesen, weder in Kyoto oder Tokio noch in den USA. Er war auch kein Christ oder ein christlicher Priester gewesen, sondern sein Leben lang Buddhist.
Nur als Buddhist konnte man in Japan, wie das bei ihm der Fall war, auf einem buddhistischen Friedhof bestattet werden.

Er war ihrer Aussage nach kein Arzt und besaß auch keinen Doktortitel, wie man im westlichen Raum lange annahm.
Das stimmt mit dem Text vom dem Gedenkstein an seinem Grab in Tokio überein. Dort steht laut der genauen Übersetzung des deutschen Japanologen Dr. Mark Hosak: Er war „mit medizinischer Fachliteratur und buddhistischen Texten und Symbolen bewandert.“

Wäre er ein studierter Arzt gewesen oder hätte er einen Doktortitel in einem anderen Fachgebiet gehabt, dann hätten das seine Schüler auf jeden Fall erfahren und das auf dem Gedenkstein zu seinen anderen beruflichen Tätigkeiten geschrieben.
In Japan wäre es undenkbar, so etwas nicht zu erwähnen.

Der Titel „Dr.“ für Mikao Usui beruhte sehr wahrscheinlich auf einen späteren Übersetzungsfehler des Wortes Sensei.
„Sensei“ bedeutet im Japanischen „Früher Geborener“, „Früher Geborene“ oder auch „Ehrwürdiger“, „Ehrwürdige“.
Diese Anrede wird seit Jahrhunderten gegenüber Lehrenden als Zeichen des Respekts oder der Hochachtung in Japan jedes Mal zusammen mit dem Namen verwendet.
Mit „Sensei“ werden auch die Lehrenden in Schulen und Universitäten sowie Professoren und Professorinnen, Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen, Ärzte und Ärztinnen, Abgeordnete sowie die Träger und Trägerinnen eines Doktortitels angesprochen.
Deshalb kann die Bezeichnung „Sensei“ leicht zu Verwechslungen führen.

Kimiko Koyama berichtete über den weiteren beruflichen Weg von Mikao Usui: „Nach dem Posten als Privatsekretär machte er sich selbstständig. Das Geschäft ging nicht gut. Er musste Konkurs anmelden.“ Das war laut dem in Japan erschienenen Buch „Iyashi No Te“, „Heilende Hände“, von Toshitaka Mochizuki im Jahr 2014.

Seine finanziellen, beruflichen und biografischen Eckdaten zeigen kein leichtes und geradliniges Leben auf.
Auf dem Gedenkstein neben Mikao Usuis Grab in Tokio steht bestätigend, dass er, gleichwohl er „über herausragende Fähigkeiten verfügte“, „viele Probleme und Schwierigkeiten hatte. Doch er gab nicht auf.“

Trotz dieser biografischen Hintergründe beschrieben ihn seine Schüler in seiner Zeit als Reikilehrer in der Inschrift als „sanft, bescheiden, geduldig, umsichtig und immer mit einem Lächeln im Gesicht.“
Harue Nagano, beschrieb ihn so: „Usui Sensei heilte viele Menschen. Weil er das nicht allein tun konnte, gründete er die Gakkai. Ich habe ihn im Mai 1925 in Sagano auf einer Reiju-Kai kennengelernt. Er war einfach, bescheiden und humorvoll.“

Die Übersetzung der gesamten Inschrift von dem Gedenkstein steht hier...

In jedem Reiki-Magazin übersetzt als fortlaufende Reihe der Japanologe Dr. Mark Hosak Satz für Satz der Inschrift. Die Artikel zu diesen detailliert beschriebenen Übersetzungen ab 4/2012 können bei www.Reiki-Magazin.de unter „Alle Ausgaben“ kostenfrei gelesen werden. Das Reiki-Magazin ist die seit 1997 vierteljährlich erscheinende Zeitschrift für Reikiinteressierte und Reikipraktizierende.
Da Schriftzeichen im Japanischen verschiedene Bedeutungen haben können, weichen Übersetzungen untereinander leicht voneinander ab.

Es war bestimmt nicht einfach für Sadoko und seine damals 13jährige Tochter und seinen 18jährigen Sohn sowie für seine Schüler und Schülerinnen, als er beim dritten Schlaganfall am 9. März 1926 in Fukuyama mit erst einundsechzig Jahren verstarb. 
Er war auf einer Reise gewesen, auf der er Reikiseminare in den Marinehafenstädten Kure, Saga, Hiroshima und Fukuyama gegeben hatte.

Mikao Usui

Zu dem Handbuch von Mikao Usui von 1924



Mikao Usui unterrichtete seine Methode „Usui Reiki Ryoho“ von 1922 bis zu seinem Tod 1926 in Tokio und in anderen japanischen Städten.

„Usui Reiki Ryoho“ heißt übersetzt die „Methode zur Heilung mit spiritueller Energie von Usui“. Mit "Usui" ist der Begründer der Methode Mikao Usui gemeint, mit "Rei"-"Ki" die "universelle"-"Lebensenergie". „Ryo“ bedeutet im Japanischen „Heilung“ und „Ho“ „Methode“.

Mikao Usui gab sein Handbuch "Hikkei" ab 1924 allen seinen Reikischülerinnen und Reikischüler bei der Ausbildung in den Shoden, dem 1. Reikigrad.


Handbuch Hikkei von Mikao Usui



Das Handbüchlein hat vier Kapitel.

Das Interview mit Mikao Usui steht im 2. Kapitel.
Ich danke für die Erlaubnis, dieses Interview zur Information veröffentlichen und verbreiten zu dürfen. Die CC-"Creative Commons"-Quellen sind: "Reiki Threshold" und "Lichtsegen". Die Übersetzung des Altjapanischen ist von Emiko Arai, die ins Englische von Richard Rivard, die vom Englischen ins Deutsche von Einar Stier und mir. 


Im 1. Kapitel des Handbuchs stehen die „Gokai“.
"Gokai" bedeutet „Fünf Gebote“, „Fünf Regeln“ oder „Fünf Prinzipien“. Hierzulande werden sie „Die fünf Lebensregeln“ genannt.


Im 2. Kapitel stehen die „Kokai denju Setsumei“, die Erläuterungen zur Reikimethode in Form eines Interviews mit Mikao Usui.

Im 3. Kapitel stehen die „Ryoho Shishin“, die „Richtlinien für die Behandlung“ von Erkrankungen. Das sind Hand- und Fingerpositionen für Behandlungen.

Im 4. Kapitel stehen 125 „Gyosei“. Die "Gyosei" sind Kurzgedichte vom japanischen Meiji-Kaiser Mutsuhito (1852-1912).


Das Interview mit Mikao Usui

Frage: Was ist Usui-Reiki-Ryoho?

Mikao Usui: "Dankenswerterweise habe ich von dem Meji-Kaiser Richtlinien übernehmen können.  (Der japanische, fortschrittlich eingestellte Meji-Kaiser lebte bis 1912 und wurde sehr verehrt, auch von Mikao Usui.) Möchte man die Lehren (des Meji-Kaisers) und die Inhalte meiner Methode umsetzen, sich körperlich und geistig verbessern und den rechten Weg im Leben gehen, dann muss zuerst der Geist geheilt werden. Danach muss der Körper gesund erhalten werden. Wenn der Geist gesund ist und mit der Wahrheit übereinstimmt, dann wird der Körper auf natürliche Weise gesund werden. 
Usui Reiki Ryoho hilft dabei, ein friedvolles und glückliches Leben zu führen, andere zu heilen und das Glück in Anderen und in uns zu steigern."


Frage: Gibt es irgendeine Ähnlichkeit zu der Hypnose, zu Kiai, zu religiösen oder anderen Methoden?

Mikao Usui: "Nein, es gibt keine Ähnlichkeiten zu irgendeiner dieser Methoden. Meine Methode, die ich nach langer Suche und vielen Übungen erlangt habe, ist darauf ausgerichtet, Körper und Geist mithilfe einer intuitiven Kraft zu unterstützen."


Frage: Ist die Usui-Reiki-Ryoho eine spirituelle Behandlungsmethode? 

Mikao Usui: "Ja, das kann man so sagen. Aber es ist auch eine körperlich-physische Behandlungsmethode. (Da die behandelnde Person über ihren Körper mit Pusten, Ansehen, Handauflegen und Ausstreichen arbeitet.) Vom Körper eines Heilers strahlen Ki (Energie) und Licht aus, insbesondere von den Augen, dem Mund und den Händen. Dadurch verschwinden, wenn Heiler konzentriert schauen (also die Energie über die Augen weitergeben) oder hinhauchen (also die Energie über den Atem weitergeben) oder mit den Händen über die betroffene Stelle streichen, Zahnschmerzen, Kolikschmerzen, Magenschmerzen, Nervenschmerzen, Prellungen, Schnittwunden, Verbrennungen und anderes. 
Eine chronische Krankheit ist nicht so schnell zu heilen, für sie braucht es einige Zeit. Ein Patient wird dennoch eine Verbesserung nach der ersten Behandlung fühlen. Die Resultate sind unübersehbar. Es gibt viele Berichte über dieses Phänomen (der Heilung mit der Reikimethode) die man der modernen Medizin erzählen kann. Diese Berichte kann man nicht ignorieren. Wer diese Ergebnisse sieht, wird zustimmen (dass die Reikimethode wirksam ist)."


Frage: Muss ich an Usui Reiki Ryoho glauben, um ein besseres Ergebnis zu erzielen?

Mikao Usui: "Nein, es unterscheidet sich von psychologischen Behandlungsmethoden wie die Hypnosetherapie, Mentaltechniken oder anderem. Es gibt keine Notwendigkeit, eine innere Zustimmung oder ein Glauben an die Wirksamkeit zu haben. Es spielt keine Rolle, ob man sie anzweifelt, zurückweist oder ablehnt. Zum Beispiel ist Reiki bei Kinder sowie bei sehr kranken Personen, die kein klares Bewusstsein haben, wirksam und die daher an nichts zweifeln, zurückweisen oder ablehnen können. 
Es mag vielleicht einer von zehn an meine Methode glauben, bevor er behandelt wurde. Nach der ersten Behandlung kennen sie die Vorteile und haben Vertrauen in eine Behandlung."


Frage: Kann jede Krankheit mit Usui Reiki Ryoho geheilt werden?

Mikao Usui: "Jede Krankheit, sei es eine emotionale oder eine organische Erkrankung, kann mit dieser Methode geheilt werden."


Frage: Heilt die Usui Reiki Ryoho nur Krankheiten?

Mikao Usui: "Nein. Mit der Usui Reiki Ryoho heilen nicht nur Krankheiten. Auch mental-geistige Unstimmigkeiten wie Agonie, Schwäche, Schüchternheit, Unentschlossenheit, Nervosität sowie schlechte Angewohnheiten können beseitigt werden. Dann ist man in der Lage, ein glückliches Leben zu leben und andere zu heilen. Dass der eigene Geist dem von Buddha ähnlich wird, das ist das Hauptziel."


Frage: Wie funktioniert die Usui Reiki Ryoho?

Mikao Usui: "Ich bin von niemanden in diese Methode eingeführt worden. Auch habe ich keine Anstrengungen unternommen, um besondere Heilkräfte zu erlangen. Ich habe zufällig erkannt, dass ich Heilkräfte bekommen habe. Das war während eines Fastens, als mich das Universum mit seiner Energie auf eine mysteriösen Art und Weise berührt hatte.
Obwohl ich der Begründer dieser Methode bin, fällt es mir schwer, genau zu erklären, weshalb sie wirkt. Ärzte und Gelehrte erforschen das Phänomen, aber bislang kann es die moderne Wissenschaft nicht lösen. Aber ich glaube daran, dass man es eines Tages erklären kann."


Frage: Verwendet Usui Reiki Ryoho irgendeine Medizin oder gibt es irgendwelche Nebenwirkungen?

Mikao Usui: "Es werden keinerlei medizinische Mittel verwendet. Das Energieübertragen erfolgt durch konzentriertes Hinsehen auf die erkrankte Stelle, durch Hinpusten, das Berühren der Stellen mit den Händen, ein Darüberstreichen oder durch ein leichtes Beklopfen."


Frage: Braucht man bei der Reikimethode medizinische Kenntnisse?

Mikao Usui: "Meine Heilmethode ist eine spirituelle Methode, die nichts mit der modernen Wissenschaft zu tun hat. Deshalb braucht man kein medizinisches Wissen.
Wenn eine Krankheit am Kopf auftritt, dann behandele ich den Kopf. Wenn es Magenschmerzen sind, dann behandele ich den Magen. Wenn es eine Augenkrankheit ist, dann behandele ich die Augen.
Man braucht bei der Reiki-Methode keine bittere Medizin einzunehmen oder eine heiße Moxabehandlung auszuhalten. (Bei einer Moxabehandlung wird ein zigarettengroßes, glühendes Moxa-Kräuterbündel nah über der Haut über einen Akupunkturpunkt gehalten. Mithilfe der Hitze wird dieser stimuliert.)
Es braucht nur eine kurze Zeit eine Behandlung mit einem konzentrierten Blick auf die betroffene Stelle oder Hinpusten oder Handauflegen oder Streichen mit den Händen. Das ist der Grund, weshalb meine Methode so einfach und einzigartig ist."


Frage: Was denken Mediziner über diese Methode?

Mikao Usui: "Bekannte medizinische Wissenschaftler sehen die Methode als nicht ungewöhnlich an. Europäische Wissenschaftler äußern ernste Kritik.
Dr. Nagai von der Medizinischen Teikoku-Universität sagt: ´Wir Ärzte stellen Diagnosen, beschreiben und verstehen Krankheiten. Aber wir wissen nicht immer, wie wir sie behandeln sollen.´
Dr. Kondo sagt: ´Man könnte annehmen, die medizinische Wissenschaft hat große Fortschritte gemacht. Aber es ist eine große Schwäche in der modernen Medizin, dem emotionalen Bezug, den psychologischen Auswirkungen, keine Beachtung zu schenken.´

Dr. Kuga sagt: ´Es ist eine Tatsache, dass die seelische Therapie und andere Arten der Heilbehandlung durch Heiler ohne medizinische Ausbildung besser gelingt als manchen Ärzten. Das ist abhängig vom Krankheitstyp, von der Persönlichkeit des Patienten und der angewandten Behandlungsform. Es ist engstirnig von den Ärzten, dass sie psychologische und andere Therapeuten, die keine medizinische Ausbildung haben, zurückweisen oder deren Arbeit behindern.´
Viele Ärzte und Pharmazeuten verstehen die Wirkung meiner Energiemethode und werden deshalb zu Schülern, die ich in die Reikimethode ausbilde."


Frage: Wie ist die Reaktion der japanischen Regierung?

Mikao Usui: "Am 6. Februar 1922 (zwei Monate danach eröffnete Mikao Usui seine Praxis und fing öffentlich an zu behandeln und die Reikimethode zu lehren) hat im Budgetausschuss des Repräsentantenhauses das Mitglied des Parlaments Dr. Matsushita nach der Regierungsmeinung zu der Tatsache befragt, dass Menschen ohne medizinische Ausbildung Patienten mit psychologischen oder spirituellen Methoden behandeln.

Herr Ushio, ein Regierungsvertreter sagte dazu: ´Vor mehr als 10 Jahren haben die Leute gedacht, dass Hypnose eine Tätigkeit von langnasigen Kobolden (das sind Schabernack Treibende oder Verrückte) sei, aber heute ist sie nach mehreren Studien gut untersucht und wird jetzt für geisteskranke Patienten angewandt. Es ist schwierig, geistige Probleme/den menschlichen Geist allein mithilfe der Wissenschaft zu erfassen. Ärzte folgen den wissenschaftlichen Grundsätzen beim Behandeln von Patienten.  Allerdings sind eine elektrische Therapie oder das einfache Berühren mit den Händen bei Krankheiten keine medizinischen Behandlungsformen.´ 
(Bezugnehmend auf diese Aussage schlussfolgert Mikao Usui:)
Folgerichtig verletzt meine Reiki Ryoho-Methode nicht das Arztgesetz und nicht das amtliche Regelwerk ´Shin-Kyu´ zur Behandlung mit Akupunktur und Moxibustion."


Frage: Manche Menschen glauben, dass nur auserwählte Menschen mit der Gabe dieser Heilkraft gesegnet seien und dass sie nicht durch Übung erlangt werden kann?

Mikao Usui: "Nein, dem ist nicht so. Jedes Wesen hat Heilkräfte, Pflanzen, Bäume, Tiere, Fische und Insekten. Aber insbesondere der Mensch hat bemerkenswerte Kräfte. Usui Reiki Ryoho ist die materialisierte natürliche Heilkraft, die der Mensch hat."


Frage: Kann jeder Usui Reiki Ryoho erhalten?

Mikao Usui: "Natürlich. Mann und Frau, jung und alt, gebildet oder ungebildet, jeder, der eine gesunde Lebensweise hat, kann die Kraft vollständig in einer kurzer Ausbildungszeit empfangen und dann sich und andere heilen. Ich habe bis heute über tausend Menschen eingeweiht, und bei niemandem hat es versagt.
Allein mit dem Anfangsgrad Shoden (dem 1. Reikigrad) ist jeder in der Lage, Krankheiten zu heilen. Man kann es rätselhaft finden, solche Heilkraft in solch kurzer Ausbildungszeit zu erhalten, aber so ist es. Selbst ich finde das erstaunlich."


Frage: Ich kann andere heilen, aber kann ich auch mich selbst heilen?

Mikao Usui: "Ja. Wenn man sich nicht selbst heilen könnte, wie kann man dann andere heilen?"


Frage: Wie kann ich den Okuden (den 2. Reikigrad) bekommen?

Mikao Usui: "Der Okuden beinhaltet die Hatsurei-Ho-Technik, die Akupressur mit den Händen, ein Ausstreichen mit den Händen, das Beklopfen mit den Händen, die Fernbehandlung und die Behandlung von Gewohnheiten.
(Die "Behandlung von Gewohnheiten" ist die Mental-Emotional-Behandlung, die man, neben der Fernbehandlung, im 2. Grad erlernt. Die anderen von Mikao Usui beschriebenen Techniken wurden von Hawayo Takata nicht weitergegeben. Mehr dazu bei "Reiki-Historie".) 
Ich lehre den Okuden-Grad den Menschen, die den Shoden-Grad erlernt haben und die gute Studenten sind, ein gutes Benehmen zeigen und wissbegierig sind."


Frage: Gibt es noch einen weiteren Grad nach dem Okuden-Grad?

Mikao Usui: "Ja, es gibt noch einen Grad, der Shinpiden genannt wird." 
(Der Shinpiden-Grad wird unterteilt in "Shihan-Kaku" und "Shihan".
"Shihan-Kaku" bedeutet übersetzt "Assistent/Assistentin" des/der "Lehrer/Lehrerin". "Shihan" bedeutet übersetzt "Lehrer/Lehrerin". 
Nach dem Okuden wird man zuerst Sihan-Kaku und wenn man gut genug ist, dann Shihan. Diese beiden Stufen heißen im westlichen Raum "Meister/Meisterin" und "Lehrer/Lehrerin" und sind der 3. und 4. Reikigrad. Es kann auch nur der 3. Grad, unabhängig vom 4. Grad, gelehrt werden.)


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Mehr zu den Techniken, die Mikao Usui unterrichtete:


Interessieren Dich die Reiki-Techniken von Mikao Usui?


Ich unterrichte sie als Reikilehrerin in 5. Generation nach Mikao Usui seit 2006 in Aufbau-Seminaren und im Onlinekurs


Die Äbtissin Konin Shigaraki

- das Oberhaupt der Tempelanlage auf dem Kurama-Berg


Konin Shigaraki Oberhaupt vom buddhistischen Shingon-Tempel auf Kurama-Berg bei Kyoto


Mikao Usui fastete 1922 auf der Tempelanlage auf dem Kurama-Berg bei Kyoto und kam dabei in Kontakt mit der universellen Reikienergie.
Ab da konnte er heilen. Einen Monat später, im April 1922, eröffnete er seine Praxis in Tokio und behandelte und unterrichtete dort die Reikimethode.


Für die Tempelanlage auf dem Kurama-Berg war seit 1979 die Äbtissin Konin Shigaraki das Oberhaupt.

Sie wurde 1924 geboren und trat 1944 in die buddhistische Glaubensgemeinschaft des Kurama-Tempels als Nonne ein. 1979 wurde sie das Oberhaupt der dort lebenden buddhistischen Nonnen und Mönche.
Ihr waren damit neben den Tempeln auch das kleine historische Museum und der Tee-Shop auf dem Gelände unterstellt. In die kommen jedes Jahr Zehntausende Gläubige und Touristen und Touristinnen aus aller Welt. Dort finden jedes Jahr mehrere große traditionelle Feste statt. Siehe bei www.Kuramadera.or.jp

Der Tempel wurde im Jahr 770 gegründet und gehörte zuerst der Strömung des eingeführten chinesischen Tendai-Buddhistmus an, einhundert Jahre später wurde die Kannon, die Göttin des Mitgefühls verehrt, weitere hundert Jahre später der Shingon-Buddhismus. 

Auf dem Kuramaberg stehen  seit Jahrhunderten shintoistische Schreine und buddhistische Tempel. In den Schreinen wurde die shintoistische Religion durch die Saio-Priesterinnen und die Bevölkerung ausgeübt. Der Shintoismus ist die ursprüngliche japanische Religion. Sie ist eine Naturreligion, in der Bäume, Flüsse, Berge, Göttinnen und Götter verehrt werden.



2018 veröffentlichte die mittlerweile 94jährige Konin Shigaraki als immer noch tätige Äbtissin das Buch "Erlaube mir, mich um alles zu kümmern - Wie man das Leben so lebt, wie es ist". Oben das Foto ist das Buchcover mit ihrem Portrait.  

Sie schreibt in dem Buch über ihre Erfahrungen von über 70 Jahren Leben auf dem heiligen Kurama-Berg. 

Das 1. Buchkapitel lautet: "Leben mit der Natur" / Das 2. Kapitel: "Lebe wie du bist und lass leben" / Das 3. Kapitel: "Wie man mit dem Leben lebt, das uns anvertraut wurde" / Das 4. Kapitel: "Gut leben und gut sterben" / Das 5. Kapitel: "Ein neuer Tag"

Aus ihrem Buch:  "Überall im Leben kann man etwas lernen. Schauen wir uns die Blumen an und lauschen wir dem Wind."

2019 war ich bei meiner dritten Japanreise mit Yoko aus Kyoto und vielen anderen Menschen auf dem Kuramaberg bei dem immer im Mai stattfindenden Vollmondfest. Da wird eine Zeremonie abgehalten, um dem Vollmond und der Energie des kräftigen Grün des Maien, die alle Dinge zum Erwachen bringt, frisches Wasser zu opfern. Später kam das Beten für das Erwachen aller Wesen hinzu.

Dort sah ich die Äbtissin, wie sie, zusammen mit den Saio, den Priesterinnen der shintoistischen Schreine auf dem Kuramaberg, die Zeremonie leitete. 
Es war sehr berührend.

Yoko kaufte sich ihr Buch dort im Tee-Shop des Tempels und schrieb mir später:  "Ich habe ihr Buch gelesen und ihre Worte habe mich bewegt! Ich werde es nicht nur einmal, sondern mehrmals lesen."

Möchtest Du mal selber nach Japan reisen und die Lebensstationen von Mikao Usui und Reikiorte aufsuchen?


Ich war schon drei mal dort und das geht eigentlich ganz einfach.

Meine Tipps für eine entspannte Reisewoche zu den Orten,
mein Reisetagebuch von 2019
und die genauen Adressenangaben stehen hier: